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2018-12-19: Zum zweiten Mal bot die Universität Zürich ein Seminar an, in dem die Studierenden aus erster Hand erfahren konnten, was es bedeutet, Sozialunternehmer zu werden und einen Businessplan zur Lösung eines sozialen Problems zu entwickeln. In der Endrunde präsentierten sieben Teams ihre Ideen vor einer Jury, welche einen Preis von 10'000 Schweizer Franken vergab, mit dem die Gewinner ihr Projekt in die Tat umsetzen können. Die Jury entschied, den Preis an Keats zu vergeben, ein Projekt von Anaïs Aeschlimann, Nithusya Jalanthiran und Nina Mühlebach. Keats will die soziale Interaktion zwischen Migranten- und Schweizer Kindern mit einer mobilen App fördern, die es Eltern ermöglicht, während der Mittagspause in der Schule einen Mittagsplatz im Haus einer anderen Familie für ihre Kinder zu finden. Um den interkulturellen Austausch zu gewährleisten, kann eine Schweizer Familie ihr Kind nur in eine ausländische Familie schicken und umgekehrt. Ziel ist es, die soziale Integration zu fördern, das Sprachenlernen zu beschleunigen und den interkulturellen Austausch zu erleichtern.
2018-12-12: Ökonomischen Entscheidungen von Personen vorauszusagen stellt Wissenschaftler vor grosse Herausforderungen. Weit verbreitet ist die Idee, dass wir Kaufentscheidungen anhand von persönlichen, zeitlich relativ stabilen Präferenzen fällen. Diese Annahme erklärt aber nicht, warum wir uns bei manchen Entscheidungen unsicher sind und diese sogar nachträglich ändern wollen. Christian Ruff und seine Ko-Autoren zeigen in ihrem in Nature Neuroscience publizierten Paper, dass diese Wankelmütigkeit durch systematische Verzerrungen von Wahrnehmungsprozessen verursacht wird.
Präferenzen sind Resultat eines momentanen Abgleichprozesses zwischen den Sinneswahrnehmungen und den Erwartungen und Erfahrungen der beurteilenden Person. Genauso wie das Gehirn Sinneseindrücke erkennt, sortiert und mit Erwartungen und Erfahrungen abgleicht (rot, vier Räder, schnittiges Design, steht in einer Garage) um einen Gegenstand wahrzunehmen (das ist ein Ferrari), so konstruiert es auch Präferenzen in jeder Situation neu. Ob wir ein bestimmtes Geschenk - z.B. eine schöne Uhr - kaufen, hängt also auch davon ab, in welchem Geschäft wir uns befinden, welche Uhren wir in diesem Geschäft erwarten, und welche anderen Uhren wir bereits gesehen und beurteilt haben. In Ihren Untersuchungen zeigen Christian Ruff und seine Forscherkollegen nun, wie sich diese Umgebungseinflüsse auf unsere Präferenzen vorhersagen lassen und wie sie sich darauf auswirken, wie sicher wir uns sind, die richtige Entscheidung gefällt zu haben.
Paper in Nature Neuroscience
2018-12-05: Landwirte in Entwicklungsländern sind oft stark von ihrer jährlichen Ernte abhängig, um ihre Familien zu ernähren. Eine schlechte Ernte kann ihre Existenz bedrohen. Trotz der erheblichen Vorteile, die Ernteausfallversicherungen zur Minderung dieses Risikos bieten würden, versichert nur ein kleiner Prozentsatz der Landwirte ihre Ernte. Lorenzo Casaburi hat in eine untersucht, was passiert, wenn der Zahlungstermin vom Beginn der Landwirtschaftssaison auf die Erntezeit verschoben wird. Diese kleine Anpassung hat die Abschlussrate von Ernteausfallversicherungen auf über 70 Prozent erhöht.
Paper in American Economic Review
2018-12-05: Lorenzo Casaburi erhält vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) einem SNF Excellenza Grant über 1,1 Mio. Franken für sein Projekt Improving Market Access for Small Farmers: Evidence from East Africa. Herzlichen Glückwunsch.
2018-12-04: In seiner Kolumne in der «Finanz und Wirtschaft» wirft David Dorn einen Blick zurück auf die Entwicklung des Handelskriegs und die Wende in der US-Handelspolitik. Der aktuelle Schlagabtausch zwischen den USA und China stellt die WTO vor grosse Probleme: unter welchen Bedingungen machen Schutzzölle Sinn und wie definiert man das Sicherheitsinteresse eines Landes? Diese und andere Fragen werden zurzeit unter dem Druck der USA neu diskutiert. Doch solange die USA nicht versucht ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in Bildung, Forschung und Infrastruktur zu verbessern und beide Nationen darauf warten, dass die andere nachgibt, ist kein Ende des Handelskriegs in Sicht.
2018-11-30: Guilherme Lichand und das «Center for Child Well-Being and Development» (CCWD) haben in Zusammenarbeit mit dem UNICEF Office for Innovation und UNICEF Malawi Projekt inittiert mit welchem sie mit Hilfe von Wearables Daten in hoher Frequenz zu erheben. Die Datenerhebung in Entwicklungsländern ist oft mit hohen zeitlichen und finanziellen Kosten verbunden, da es schwierig ist, Familien in abgelegenen Gebieten zu erreichen.. Das Projekt wird auch ein System testen, das Interventionen per Audio- oder Textnachrichten in Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsdienstleistern ermöglicht. Das heisst zum Beispiel dass, basierend auf den Daten und Bio-Markern Symptome von Malaria oder Anämie früher erkannt werden und die Behandlung initiiert werden.
2018-11-30: Mit seinen «Consolidator Grants» fördert der Europäische Forschungsrat herausragende Forschende, die inmitten ihrer Forschungskarriere stehen. Ralph Ossa erhielt als einer von fünf UZH-Forschenden einen Grant über 1,4 Mio. Euro für sein Projekt «Deep Integration Assessments». Er befasst sich mit umstrittenen Aspekten moderner Handelsabkommen: Nach Jahrzehnten der Liberalisierung haben die Zölle ein historisch niedriges Niveau erreicht, sodass nur wenig Spielraum für weitere Zollsenkungen bleibt. Daher drehen sich moderne Handelsabkommen heute weitgehend um nichttarifäre Fragen, um auf anderem Weg eine weitere wirtschaftliche Integration zu erreichen. Sein Projekt untersucht die umstrittensten Aspekte solcher Integrationsabkommen, nämlich Investorenschutz, regulatorische Zusammenarbeit und Schutz der Rechte am geistigen Eigentum.
2011-11-27: Prof. Franz Ritzmann lehrte von 1969-1996 theoretische und praktische Sozialökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Seine Lehrtätigkeit umfasste unter anderem die Geld- und Kreditpolitik sowie die Theorie der Finanzunternehmen. Dank seiner wissenschaftlichen Weitsicht war er in vielerlei Hinsicht eine prägende Kraft in Zürich: Als erster Direktor des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung legte er einen zentralen Grundstein für die globale Bedeutung des Departments, wie wir es heute kennen. Es war ihm auch ein Anliegen, sein Wissen der breiten Bevölkerung zu vermitteln – in vielen Zeitungsartikeln äusserte er sich in klaren Worten zu aktuellen wirtschaftlichen Themen.
Franz Ritzmann verstarb Anfang 2018 im Alter von 88 Jahren. Aus seinem breiten Legat hat das Institut eine Reihe von Titeln aus den Bereichen Geldtheorie, Geldpolitik und Dogmengeschichte übernommen. Diese repräsentieren seine Interessens- und Forschungsschwerpunkte. Die Bücher sind mit einem eigens angefertigten ex libris Stempel versehen. Dank der grosszügigen Schenkung hat auch die nächste Generation von Akademikern Zugang zu dieser kuratierten Auswahl von Werken.
2018-11-16: «Science Stories», das Forschungsmagazin von EU GrantsAccess, spricht mit Florian Scheuer über seine Forschung. Ideen der sozialen Gerechtigkeit motivieren seine Fragestellungen: Zum Beispiel analysiert der Wert von Berufen in Bezug auf das Wohl der Gesellschaft als Ganzes. Viele hochbezahlte Fachleute schaffen überhaupt keinen gesellschaftlichen Wert, stellt er fest, während z.B. Kindergärtnerinnen und -gärtner, gemessen an ihrem Beitrag an die Gesellschaft, stark unterbezahlt sind. Im Rahmen seines ERC Starting Grants arbeitet er an Steuersystemen, die dieses Problem nicht nur durch nachträgliche Umverteilung beheben. Ein gutes System setzt seiner Meinung nach Anreize so, dass Arbeitnehmer Berufe in Betracht ziehen, die einen grossen gesellschaftlichen Wert generieren.
Interview (PDF, 2 MB) (in Englisch)
EU GrantsAccess ist ein gemeinsames Zentrum der UZH und der ETHZ. Sie fördert die Forschung auf internationaler Ebene durch aktive Beratung und Unterstützung von Wissenschaftlern und ihren Forschungsprojekten v.a. im Hinblick auf europäische und internationale Förderinstrumente. Mehr
2018-11-14: Datenerhebungen in Entwicklungsländern sind oft zeit- und kostenintensiv, da es schwierig ist, Familien in abgelegenen Gebieten zu erreichen, die nicht über eine ausreichende Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur verfügen. Angesichts dieser Herausforderungen bieten neue Technologien wie z.B. Wearables eine grosse Chance für die Erfassung wichtiger Information, sie liefern kostengünstige, zuverlässige und neuartige Daten. Guilherme Lichand und sein Team vom Center for Child Well-Being and Development (CCWD) leiten eine Längsschnittstudie in Entwicklungsländern bei dem mit Wearables eine hochfrequenten Datenerhebung und Intervention erlauben. Das Projekt ist eine Partnerschaft zwischen CCWD, UNICEF Malawi und UNICEFinnovation.
2018-11-13: Die European Economic Association (EEA) hat Dina Pomeranz in ihren Rat gewählt. Sie wird diese Rolle für eine Amtszeit von fünf Jahren ab dem 1. Januar 2019 übernehmen. Von den 32 Mitgliedern des Rates stammen zwei Ökonomen aus der Schweiz. Herzlichen Glückwunsch.
2018-11-12: Technologischer Fortschritt hat bereits 1830 Ängste geschürt. Der damit einhergehende Strukturwandel entwertet altes Wissen und Fähigkeiten, und entzieht den davon betroffenen Personen die existentielle Grundlage. Der Artikel in «Finanz und Wirtschaft» verweist auf die wirtschaftshistorischen Untersuchungen von Bruno Caprettini und Joachim Voth zum Thema und kommt zum Schluss, dass, um Aufstände zu vermeiden, den Beschäftigten in den gefährdeten Sektoren alternative Jobs oder ein garantiertes Mindesteinkommen geboten werden sollten.
2018-11-09: In Amerika arbeiten überdurchschnittlich viele junge Männer nicht. Das führt dazu, dass ihnen entscheidende Jahre der Arbeitserfahrung fehlen. "Irgendwann hat man den Effekt einer verlorenen Generation", wird David Dorn zitiert. "Wer 30 wird, noch nie einen richtigen Job hatte und keine Hochschulausbildung, der wird Mühe haben sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren." Dieser Rückstand kann nur selten aufgeholt werden. So fanden David Dorn und Co-Autoren in einer anderen Studie auch, dass diese steigenden Arbeitslosigkeitsraten von jungen Männern mit weniger Eheschliessungen und mehr ausserehelichen Kindern einhergehen.
Bloomberg Artikel
2018-11-06: David Dorn im Interview SRF Eco zu den Zöllen Chinas auf ausgewählte US-Produkte: «Früher wurden jeweils spezifische Branchen mit Zöllen belegt, die zuvor gegen Handelsregeln verstossen hatten. Nun werden Zölle erhoben um einem Land breiten wirtschaftlichen Schaden zuzufügen». Aktuell erheben die Chinesen gezielt Zölle auf Güter wie z.B. Sojabohnen. Damit schwächen sie die Wirtschaft just in den ländlichen Regionen, in denen eine Mehrheit Donald Trump gewählt hat.
2018-11-04: Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Die Nachfrage nach manueller Arbeit ist deutlich gesunken, während die Zahl der Arbeitsplätze, die kognitive Fähigkeiten wie Kreativität, Analyse und Problemlösung erfordern, gestiegen ist. Die «NZZ am Sonntag» zitiert Nir Jaimovichs aktuelle Forschung, in der er zeigt, dass Frauen von diesem Wandel am stärksten profitiert haben «In den gut bezahlten Jobs findet man heute deutlich mehr Frauen», sagt er.
2018-10-30: Ein im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) erstelltes und von Josef Zweimüller, Sandro Favre und Reto Föllmi (Universität St.Gallen) verfasstes Papier analysiert die Integration von Migranten im Schweizer Arbeitsmarkt. Erfolgreiche Integration wurde an der Wahrscheinlichkeit einer Beschäftigung und an der Höhe des Einkommens gemessen. Im Laufe der Zeit erreichen Einwanderer ähnliche Beschäftigungsraten und Löhne wie Einheimische. Dieser Integrationsgrad ist höher als z.B. in Norwegen oder den USA, wie die «Neue Züricher Zeitung» feststellt. Die Tatsache, dass es nur geringe Unterschiede im Lohnniveau gibt, widerlegt die oft geäußerte Annahme, dass ausländische Arbeitnehmer einheimische Arbeitskräfte ersetzen, weil sie ihre Arbeitskraft zu einem niedrigeren Preis anbieten. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede in Arbeitsraten und zwischen den Herkunftsländern.
Paper (PDF, 11 MB)
Artikel in der NZZ
Artikel in Die Volkswirtschaft
2018-10-10: Aus Spargründen kommt es immer wieder vor, dass ältere Mitarbeitende in Frühpension geschickt werden. Das mag auf den ersten Blick ein verlockendes Angebot sein. Untersuchungen von Josef Zweimüller und Kollegen zeigen jedoch, dass das Angebot den Mitarbeitern einen Bärendienst erweisen kann. Sie fanden heraus, dass Männer, die sich frühpensionieren liessen, eine höhere Sterblichkeitsrate hatten als ihre Kollegen, die bis zum regulären Rentenalter arbeiteten.
Artikel (JPG, 4 MB) in «Die Presse»
Working Paper: Fatal Attraction? Access to Early Retirement and Mortality
2018-10-09: Die Antrittsvorlesungen unserer neuen (und nicht so neuen) Professorinnen sind nun online verfügbar. Etwas Inspiration oder Stimulation gefällig? Die Videos geben einen Überblick über die Forschungsinteressen und -ergebnisse der Vortragenden.
2018-10-04: Bringt ein Handelsvertreter seinem Kunden eine kleine Aufmerksamkeit mit, erhöht sich dessen Kaufbereitschaft erheblich, wie eine Studie von Michel Maréchal zeigt. Besonders, wenn es sich beim Beschenkten um den Chef selbst handelt. Dass bereits kleine Geschenke zu Interessenskonflikten führen, hat Auswirkungen auf die Diskussion, wo die Grenze zwischen einer Geste der Wertschätzung und einem Bestechungsversuch zu ziehen ist.
Interview (MP3, 5 MB) auf SRF 2 «Kultur Kompakt» (9. Okt 2018) mit Michel Maréchal. Weiterführende Überlegungen über die Richtlinien zur Annahme von Geschenken in Wirtschaft und Politik.
2018-10-02: Ulrich Woitek erhielt einen SNF-Grant in der Höhe von CHF 1.13 Mio für sein Projekt "Measuring Economic Growth and Welfare in 19th Century Switzerland ". Dabei werden er und sein Team regionale BIPs vor 1850 untersuchen, um den Entwicklungsprozess der Schweizer Wirtschaft besser zu verstehen. Zusätzliche Daten aus der historischen Anthropometrie und Demographie erweitern die Perspektive auf die Wohlfahrt in der Schweiz während des 19. Jahrhunderts. Glückwunsch!
2018-10-01: Dr. Anne A. Brenøe, wurde auf den 1. November 2018 zur Assistenzprofessorin der Larsson-Rosenquist Stiftungsprofessur für Ökonomik der Kinder- und Jugendentwicklung mit Schwerpunkt Stillen ernannt. Dr. Brenøe hat an der Universität Kopenhagen in Ökonomie doktoriert und war danach als «Research Associate» am IZA (Institute for Labor Economics) sowie dem Institut für Volkswirtschaftslehre der UZH tätig. Ihr Forschungsinteresse liegt im Bereich der Arbeitsökonomie, der Bildungsökonomie und der Kindesentwicklung, insbesondere der Frage, wie sich die Bedingungen und Erfahrungen der Kindheit auf die Akkumulation von Humankapital auswirken.
2018-10-01: Als die USA ihre Zinsen auf 0% senkte, flossen Milliarden von Geldern in Schwellenländer. Die lokale Wirtschaft kam leichter an ausländische Kredite, und Investoren erzielten höhere Zinsen. Mit der aktuellen Leitzinserhöhung der US Notenbank Fed auf 2% fliessen diese Gelder wieder zurück. Damit verlieren Währungen der Schwellenländer an Wert und die Schulden in US Dollar werden teurer. Mathias Hofmann erklärt in «SRF Eco» wie sich diese Krise noch weiter verschärft: Wir könnten in eine selbsterfüllende Prophezeiung laufen, wenn Investoren, unabhängig von den Fundamentaldaten dieser Länder, einen schnellen Exit suchen und damit die Krise verschärfen. Unter dem Link «mehr Information» finden Sie mehr Information zum Thema und das volle Interview. Darin äussert sich Mathias Hoffmann zu den Unterschieden zwischen Schwellenländern, und inwiefern die Europäische und US-Geldpolitik für die aktuelle Situation dieser Länder mitverantwortlich ist.
Mehr Information und das ganze Interview hier
2018-09-29: Schmerz und Psyche hängen eng zusammen, und soziale Faktoren spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie Menschen Schmerzen empfinden. Ein Team von Forschenden um Philippe Tobler fanden einen überraschenden Effekt: Wenn die Studienteilnehmer von einer Person Hilfe bekamen, die ihnen fremd war, empfanden sie den Schmerz deutlich geringer, verglichen mit Teilnehmenden, die Schmerzlinderung von Menschen aus der gleichen sozialen Gruppe erhielten. Vor der Behandlung waren die Schmerzantworten der Teilnehmer beider Gruppen ähnlich stark, nach der Behandlung durch den aus ihrer Sicht «Fremden» berichteten die Teilnehmer dieser Gruppe hingegen über weniger Schmerzen verglichen mit der anderen Gruppe. Dieser Effekt beschränkte sich nicht nur auf das subjektive Empfinden, sondern zeigte sich auch in einer reduzierten schmerzbezogenen Hirnaktivierung.
Studie
2018-09-18: Die USA kündigt weitere Zölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd Dollar an, China reagiert mit Gegenzöllen. «10vor10» sprach dazu mit David Dorn. Es besteht eine reale Gefahr, dass aufgrund dieser Zolleskalation diese zwei grossen Volkswirtschaften geschwächt werden - und dies einen Ansteckungseffekt auf die gesamte Weltwirtschaft hat, meint David Dorn.
Beitrag in «10 vor 10»
2018-09-05: Die von David Dorn mitverfasste «China Shock» Studie, die 2013 veröffentlicht wurde und die Auswirkungen des Freihandels mit China auf US-Arbeitsplätze quantifizierte, schlug grosse Wellen. Neben den Resultaten als solches steht die Arbeit aber auch beispielhaft für eine Entwicklung in der volkswirtschaftlichen Forschung, wie die FAZ schreibt. Die «empirische Wende» in der Volkswirtschaftslehre wurde durch die Digitalisierung und moderne Statistiksoftware vorangetrieben und erlaubt den Zusammenzug von Daten aus verschiedenen Quellen sowie komplexe Analysen, die vor zwanzig Jahren nicht denkbar gewesen wären. Auch ihre Bedeutung ist gestiegen: Heute werden empirische Studien häufiger zitiert als theoretische Arbeiten. Die gigantischen Datensätze stellen die Forschenden auch vor Fragen: Zugang zu diesen Datensätzen und die Ausgestaltung der Datenschutzregelungen sind für die Zukunft des Faches entscheidend.
Artikel in der FAZ (Abo)
2018-09-05: Während den CESifo Annual Area Conferences erhielt Ulf Zölitz den Distinguished CESifo Affiliate Award im Bereich Bildungsökonomie für seine Paper Peers von Venus and Mars: Higher-Achieving Men Foster Gender Gaps in Major Choice and Labor Market Outcomes, mitverfasst von Jan Feld. Die Auszeichnung geht jedes Jahr an einen jungen Ökonomen, der bei der Konferenz ein Paper vorträgt, das eine besonders wissenschaftliche Originalität und wirtschaftspolitische Bedeutsamkeit vorweist und zudem hervorragend präsentiert wurde.
Herzlichen Glückwunsch!
2018-09-05: Wenn man ein wissenschaftliches Experiment zweimal genau gleich ausführt, sollte man auch zweimal die gleichen Resultate erhalten: Auf diesem Prinzip basieren wissenschaftliche Studien, eine gängige Methode für viele Bereiche der Wissenschaft. In letzte Zeit häufen sich jedoch Fälle, in denen sogar prominente Studien nicht reproduzierbar sind. Das Wissenschaftsmagazin von «Radio SRF» versucht herauszufinden wie die Forschenden damit umgehen, dass die Wissenschaft in ein solch schlechtes Licht gerückt wird und wie dies an der Uni diskutiert wird. Sie sprachen auch mit Roberto Weber darüber, wie man dem Druck und den falschen Anreizen wachsam und vorbereitet Stand hält.
2018-09-05: Die «European Economic Association» (EEA) vergibt den Young Economist Award an junge Wirtschaftswissenschaftler für herausragende Beiträge, die während des EEA-Jahreskongresses präsentiert wurden. Dieses Jahr erhielt Sebastian Dörr, Doktorand am Department, die Auszeichnung für sein Paper «Collateral, Misallocation and Aggregate Productivity: Evidence from the U.S. Housing Boom». In seiner Arbeit dokumentiert er, wie steigende Immobilienpreise die Produktivität der Industrie senken, weil sie zu einer Umverteilung von Kapital und Arbeit in ineffiziente Unternehmen führen.
2018-08-31:Die «NZZ» veröffentlicht ihr jährliches Ökonomen-Einfluss-Ranking, zusammen mit der deutschen «FAZ» und der österreichischen «Die Presse». In der Rangliste werden neben der wissenschaftlichen Leistung explizit auch die Medienpräsenz sowie die Wahrnehmung in der Politik berücksichtigt. Ernst Fehr führt die Liste auch im fünften Jahr an und ist in allen drei Ländern auf Platz eins. Professoren David Dorn, Joachim Voth, Ralph Ossa und Privatdozent Tobias Straumann sind auch vertreten. Des Weiteren erkennen wir eine Reihe unserer Alumni und Forscherkollegen. Herzliche Gratulation!
2018-08-28: Unternehmen verwenden vermehrt Preisalgorithmen, welche die Preise der Konkurrenz im Internet verfolgen und in Sekundenschnelle darauf reagieren. Mit den Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz steigen die Möglichkeiten für Maschinen, ob intendiert oder nicht, Preisabsprachen treffen. Wer kann für das Verhalten solcher Algorithmen zur Verantwortung gezogen werden? Die «Neue Zürcher Zeitung» sprach mit Armin Schmutzler, der neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit am Department auch Mitglied der Wettbewerbskomission WEKO ist. Er weist auf die juristischen Herausforderungen dieser technologischen Entwicklung hin und sagt, dass noch nicht klar ist, ob mit den bestehenden Gesetzesgrundlagen Firmen zur Verantwortung gezogen werden können, die selbstlernende Algorithmen einsetzen und dadurch Preisabsprachen herbeiführen.
2018-08-21: Die Wirtschaftssendung ECO lässt zwei Ökonomen unserer Zeit, Ernst Fehr und Hans-Werner Sinn, aus ihrer jeweiligen Forschungswarte über aktuelle volkswirtschaftliche Themen diskutieren: Eurokrise, Arbeitsmarktregulation, Lohn- und Leistungstransparenz sowie die zunehmende Bedeutung der Empirie in der Ökonomie.
2018-08-16: Die «Financial Times» betrachtet die möglichen Folgen der zunehmenden wirtschaftlichen Macht einer Handvoll US-amerikanischer Unternehmen. Die zunehmende Stärkung ihrer Markstellung erlaubt es diesen Unternehmen ihre Margen zu erhöhen. Der Artikel bezieht sich auf die Forschung von David Dorn und David Autor, die gezeigt haben, dass der Marktanteil einiger weniger hochprofitabler Unternehmen zugenommen hat, während der Lohnanteil der Arbeiter am Gesamtkuchen geschrumpft ist. Dieser Prozess ist besonders ausgeprägt in Branchen mit schnellem technologischen Wandel.
2018-08-17: Zugang zu direkten Flugverbindung ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region, wie eine Studie von David Yanagizawa-Drott in der aktuellen Ausgabe des «Quarterly Journal of Economics» zeigt. Die Ökonomen analysierten die wirtschaftliche Entwicklung von Städten in Hinblick auf ihre Position im globalen Netzwerk der Flugverbindungen. Städtepaare, die mit mindestens wöchentlichen Direktflügen miteinander verbunden sind, weisen eine höhere wirtschaftliche Vernetzung auf. Direkte Flugverbindungen erhöhen die Geschäftsverbindungen und den Kapitalfluss von Ländern mit hohem Einkommen in Länder mit mittlerem (aber nicht mit niedrigem) Einkommen. Das zeigt sich in der ökonomischen Entwicklung der Städte und Ballungsräume. Dieser Effekt gilt jedoch nur für Städtepaare maximal 6000 Meilen auseinanderliegen und in einem 12-Stunden-Flug verbunden sind.
Beitrag im Quarterly Journal of Economics
2018-08-03: Ein Team um Dr. Micah Edelson untersuchte die kognitiven und neurobiologischen Prozesse, die beeinflussen, ob jemand Führung übernimmt oder Entscheidungen lieber delegiert. Dabei haben sie den Schlüsselfaktor identifiziert, den Menschen mit Führungsstärke von anderen unterscheidet: Verantwortungsabneigung («responsibility aversion»). Führungspersonen sind eher bereit, Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen, die sich auf das Wohlbefinden anderer auswirken. Ihr Vorgehen und die Resultate wurden in der aktuellen Ausgabe von Science publiziert.
Ausgewählte Presseartikel: Deutschlandfunk (Interview), NPR, Bloomberg, Bund, Basler Zeitung, Spiegel, Swissinfo
2018-07-30: David Hémous erhält vom Europäischen Forschungsrat für sein Projekt "Automation and Income Distribution: A Quantitative Assessment " einen Starting Grant. Insgesamt wurden 403 ERC Starting Grants vergeben, davon drei an die Universität Zürich. David Hémous' Arbeit zielt darauf ab, eine quantitative Darstellung der wechselseitigen Beziehung zwischen Automatisierung und Einkommensverteilung zu liefern. Seit der Erfindung der Spinnmaschine ist die Automatisierung ein Treiber des Wirtschaftswachstums. Dennoch befürchten Arbeitnehmer, Ökonomen und die Öffentlichkeit seit Beginn dieser Entwicklung, dass Automatisierung Arbeitsplätze vernichten und mehr Ungleichheit schaffen könnte. Diese Besorgnis ist heute besonders gross, da die wirtschaftliche Ungleichheit weiter zunimmt und der technologische Fortschritt in der IT und Robotik zügig voranschreitet. Die empirische Literatur hat den Einfluss der Automatisierung auf die Einkommensverteilung gezeigt. «Aber», so Hémous, «das Lohnniveau selbst wird sich auch auf die Anreize zu Automatisierungsinnovationen auswirken. » Dieser Einfluss ist der Schlüssel zur Beurteilung der langfristigen Wirkung von politischen Massnahmen wie z.B. der Erhöhung des Mindestlohns oder einer Robotersteuer.
Mehr zu den ERC Starting Grants
2018-07-18: Dina Pomeranz hielt einen Vortrag zum Thema «Raising Money for the State: Challenges of Taxation in Developing Countries» an der DEC Lecture, eine von der World Bank organisierte Vortragsreihe. In Entwicklungsländern ist es für den Staat besonders schwierig, Steuern zu erheben, da Informationen über steuerpflichtige Umsätze fehlen. Dina Pomeranz spricht über ihre Studien in Chile und Ecuador, welche zeigen, wie man mit Hilfe von Drittinformationen die benötigten Daten beschaffen kann, und erklärt die Chancen und Probleme dieser Methode für den Staat.
Papers zum Thema:
No Taxation without Information
Using Randomized Enforcement Letters for Improving Audit Strategies
2018-07-18: Schätzungsweise 12-20% der Frauen sind während der Schwangerschaft oder nach der Geburt von Depressionen betroffen, in ärmeren Ländern sind die Zahlen deutlich höher. Pietro Biroli und seine Co-Autoren untersuchten die langfristigen Auswirkungen von kognitiver Verhaltenstherapie auf ökonomische Entscheide bei Frauen in Pakistan, die während ihrer Schwangerschaft depressiv geworden waren. Die Effekte waren erstaunlich: Sieben Jahre nach der einmaligen Intervention hatten Frauen, welche die Intervention erhalten hatten, mehr finanzielle Möglichkeiten, eher Kontrolle über das Haushaltsbudget und schickten ihre Kinder auf bessere Schulen. Der Therapieansatz kam also nicht nur der Mutter, sondern auch den Kindern zugute. Das Entscheidungsverhalten tendierte auch dazu Mädchen stärker zu begünstigen und damit die Ungleichheit der Geschlechter in der nächsten Generation zu verringern.
Artikel in The Economist
2018-07-17: In der «Finanz & Wirtschaft» geht David Dorn der Frage nach, wie sich die Lohn- unterschiede zwischen Frauen und Männern ergeben. Über lange Zeit wurden Lohnunterschiede, welche sich nicht statistisch erklären liessen, als Diskriminierung betrachtet. Heute liegen allerdings viel detaillierte Daten vor, welche zeigen, dass sich die Lohnschere nicht unbedingt zwischen Männern und Frauen öffnet, sondern viel eher zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten – letztere meist Mütter. Die Frage der Lohngleichheit entpuppt sich also eher als eine Frage der Angleichung von Arbeitspensa, sodass sich die Nachteile der Teilzeitarbeit nicht auf den Lohn auswirkt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vereinfacht wird.
2018-07-16: Im Interview mit der «Sonntagszeitung» spricht Ernst Fehr über den Zusammenhang von Glück und Lohn: wir sind glücklicher, wenn wir mehr Lohn erhalten. Dieser Effekt nimmt jedoch mit steigendem Lohn ab und im höheren Lohnsegment fällt schlussendlich der Statusgewinn stärker ins Gewicht als die Lohnerhöhung. Lohn als Ausdruck von Wertschätzung wirkt sich auch entscheidend auf die Leistungsbereitschaft und Qualität der Arbeit ab, wie Ernst Fehr in seinen Studien zeigen konnte. Dass es auch anderen Formen von Wertschätzung gibt, zeigt er an Hand seines eigenen Werdegangs und erklärt, dass er - trotz guten Angeboten von ausländischen Universitäten – wegen der guten Forschungsbedingungen an der UZH und der hohen Lebensqualität in Zürich geblieben ist.
2018-07-13: Dina Pomeranz wird mit einem Förderpreis für praxisrelevante Entwicklungsforschung ausgezeichnet, der jährlich vom Verein für Socialpolitik vergeben wird. Dina Pomeranz erhält für ihr Paper "Dodging the Taxman: Firm Misreporting and Limits to Tax Enforement" den Exzellenzpreis. Der Preis geht jeweils an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Publikationen in referierten und renommierten Fachzeitschriften. Herzliche Gratulation!
2018-07-13: Viele Menschen sehen Populismus als eine Folge der Globalisierung, angefeuert durch Arbeitsplatzverluste und Konkurrenz durch ausländische Firmen. Aber was ist mit Deutschland? Trotz einer florierenden Wirtschaft ist die AfD, eine rechtsextreme Partei, auf dem Vormarsch. Um dieses scheinbar widersprüchliche Nebeneinander von wirtschaftlichem Wohlstand und aufkommendem Populismus zu erklären, bezieht sich ein Artikel in der italienischen «Il Sole 24 Ore» unter anderen auf eine Studie von Joachim Voth und Nico Voigtländer von 2012 zum Antisemitismus in Deutschland. Ihre Ergebnisse zeigen, dass fremdenfeindliche Einstellungen in einem geographischen Raum über einen langen Zeitraum Bestand haben können. Dieser Befund scheint die einen aktuelle Situation in Deutschland besser erklären zu können, als das die Idee eines ökonomisch motivierten Populismus.
Artikel (italienisch) (english)
Paper: Persecution Perpetuated: The Medieval Origins of Anti-Semitic Violence in Nazi Germany
2018-07-13: Ralph Ossa skizziert in der «Neuen Zürcher Zeitung» mit welchen Reformansätzen die WTO gestärkt aus dem aktuellen Handelskonflikt hervorgehen könnte. Die WTO als Institution ist nicht in Gefahr, da internationale Handelskooperation im Interesse aller ist, und die WTO diesem Ziel weitgehend dienlich ist. Dennoch stellt er im WTO-System Probleme fest, die es zu beheben gilt. Insbesondere schlägt er einen Ausbau der plurilateralen Ansätze vor, die es Teilgruppen von WTO-Mitgliedern erlauben würden, miteinander weiterführende Abkommen abzuschliessen, die jedoch anderen Mitgliedern offen bleiben. Solche Abkommen würde den multilateralen Charakter der WTO weniger untergraben als die herkömmlichen Freihandelsabkommen.
2018-07-12: Pluralistische Ignoranz - wenn jeder glaubt, dass alle anderen glauben, während in Wirklichkeit keiner daran glaubt - führt zu Ineffizienz. Joachim Voth zeigt in der «Finanz und Wirtschaft» wie unser Nachdenken über das Denken der Anderen zu Situationen führt, die eigentlich keiner will: Studentische Saufgelage, die einge-schränkten Möglichkeiten von Frauen in Saudi Arabien einer Arbeit ausser Haus nachzugehen oder xenophobe Neigungen. Unsere privaten Ansichten unterscheiden sich oft von unseren öffentlich geäusserten Meinungen.
2018-07-12: Die OECD veröffentlichte kürzlich ihren jüngsten Beschäftigungsausblick 2018. Obwohl sich die Wirtschaft seit der Finanzkrise erholt hat und die Arbeitslosenquote in den meisten Ländern wieder nahe der Marke von 2007 liegt, sind die Löhne kaum gewachsen. Die OECD führt dafür diverse Gründe auf: die Unterschiede in der Produktivität sind gross und, aggregiert, ist ihr Wachstum tief. Als Erklärung für das langsame Lohnwachstum bezieht sich der Bericht auf die Forschung von David Dorn und David Autor zum Effekt der «Superstar Firmen» von 2017.
Artikel (PDF, 175 KB) in der NZZ am Sonntag
OECD Employment Outlook 2018, Seite 60ff
2018-07-11: Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, hat am 4 Juli zum 20. Mal den Heinz König Young Scholar Award vergeben. In diesem Jahr geht der Forschungspreis an Michael Stiefel, Doktorand der Zurich Graduate School of Economics. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung seine Untersuchung zur Rolle der Europäischen Zentralbank bei der Vertrauensgewinnung für Staatsanleihen hochverschuldeter EU-Länder während der Staatsschuldenkrise im Jahr 2012. Mit seiner Arbeit leistet Michael Stiefel einen wichtigen Beitrag zur Forschung über Vertrauensbildung am europäischen Finanzmarkt in Krisenzeiten. Herzliche Gratulation, Michael!
2018-07-11: Downloaden und hören: Podcast mit Dina Pomeranz über die Herausforderungen der Steuererhebung in Entwicklungsländern, und wie die Integration von Drittinformationen dazu beitragen kann die Steuerehrlichkeit zu erhöhen.
Hören sie hier
2018-07-11: Nach der Einführung der US Strafzölle hat der Bundesrat ein Verfahren bei der WTO eingeleitet und kritisiert die fadenscheinige Begründung der USA für die Zölle. Die Schweiz exportiert Stahl und Aluminium im Wert von ca. 80 Millionen Franken in die USA. Das ist im Verhältnis zum Gesamtexportvolumen von 36 Milliarden Franken für die Volkswirtschaft als Ganzes nicht von übermassiger Bedeutung, aber «wenn man hier klein beigibt und die Strafzölle hinnimmt, läuft man Gefahr, dass die USA auch Zölle auf andere Produkte erhebt», sagt David Dorn in der Tageschau. «Wenn z.B. ähnliche Zölle auf die Pharmazeutische Produkte geschlagen werden, dann würde das für die Schweizer Exportwirtschaft sehr schmerzhaft werden».
2018-07-10: Zu Beginn dieses Jahres hat das UZH Magazin die Arbeit von Guilherme Lichand im Artikel "Per SMS aus der Armutsfalle" vorgestellt. Er führte in Brasilien eine Studie durch, um zu sehen, wie sich «Nudging» von Eltern auf die Schulleistung ihrer Kinder auswirkt, indem er zweimal pro Woche eine SMS an die Eltern schickte, das sie an die Wichtigkeit des Schulbesuchs erinnerte. Der Wirtschaftsgeograph Christian Bernd erkennt zwar an, dass solche Interventionen funktionieren können, ist aber skeptisch gegenüber einer Problemlösung, welche auf verhaltensökonomischer Forschung basiert. Die neue Ausgabe des UZH Magazins greift dieses Thema wieder auf und die beiden Forscher diskutieren über ihre unterschiedlichen Herangehensweisen.
2018-07-02: Die Lemann-Stiftung, gegründet vom brasilianisch-schweizerischen Geschäftsmann Jorge Lemann, ist eine gemeinnützige Organisation, die öffentliche Schulbildung in Brasilien fördert und Personen und Organisationen bei der Lösung der wichtigsten gesellschaftlichen Problemen des Landes unterstützt. Im Juni veranstaltete das Department of Economics den Lemann Public Leaders' Workshop zum Thema "Building an Agenda for Education and Drug-based Violence". Unter den Lemann Public Leaders, Fellows und Education Talents hat die Lemann-Stiftung 20 ausgewählt, welche zum gegenseitigen Austausch ans Department eingeladen wurden. Der intensive Workshop, der ein sehr positives Feedback der Teilnehmer erhielt, behandelte Forschungsergebnisse zur frühkindlichen Entwicklung, zu Bildungstechnologien, zu beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen drogen- politischer Veränderungen sowie zu politischen Hindernissen und Chancen. Sie besuchten Anlaufstellen für Drogenabhängige und erfuhren von den Erkenntnissen, welche aus der vergangenen offenen Drogenszene am Platzspitz in Zürich gewonnen wurden. Die Teilnehmer debattierten über die vorgestellten Ergebnisse, diskutierten ihre Prioritäten für Brasilien und schlugen politische Änderungen vor.
2018-06-29: In seiner Kolumne Free Lunch in der Financial Times wirft Martin Sandbu einen Blick zurück auf die Konferenz "The Euro at 20", welche Anfang dieser Woche vom IWF, der Central Bank of Ireland und dem IWF Economic Review organisiert wurde. Er stellt einige der präsentierten Forschungsergebnisse, welche ihm besonders aufgefallen sind, vor, unter anderem auch das Paper von Mathias Hoffmann und seinem Koautoren Egor Maslov, Bent E. Sorensen und Iryna Stewen: Are capital market and banking union complements? Evidence from Risk Sharing Channels in the EMU.
2018-06-26: Die grossen Zollaufschläge der USA und Chinas angedrohten Gegenmassnahmen könnten eine internationale Protektionismusspirale in Gang setzen. Damit wird ein globaler Handelskrieg immer wahrscheinlicher, kommentiert Ralph Ossa den aktuellen Schlagabtausch zwischen den USA und China. Gemäss seinen Berechnungen würde ein globaler Handelskrieg die Weltwirtschaft ca. 6% Realeinkommen kosten.
Artikel in der NZZ
Beitrag in 10vor10
2018-06-13: Ein Artikel von Guilherme Lichand über Social Impact Bonds (SIB) und das Potenzial von Blockchain zur Steigerung der Effektivität von SIB-Projekten. Lichand sagt, dass, obwohl Blockchain weder notwendig noch ausreichend ist, um den Umfang der SIBs zu erhöhen, ein gut konzipiertes Blockchain-System nützlich sein könnte, um die Umverteilung der Gewinne an die SIB-Begünstigten sicherzustellen, wenn dabei Investoren ermöglicht wird, die Ergebnisse besser zu überprüfen oder ihre Risiken besser zu diversifizieren.
Artikel (in Englisch)
2018-06-12: Die aktuelle Ausgabe des Oec.Magazin ist soeben erschienen. Darin ein lesenswertes Interview (in Englisch) mit Florian Scheuer über die Besteuerung von Robotern und einer (nicht so neuen, aber auch nicht sehr bekannten) Idee zur Verhinderung von Steuervermeidung. Ebenso: Ralph Ossa und die Bedeutung der WTO für stabile Handelsbeziehungen und die Volkswirtschaften.
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2018-06-10: Die USA argumentieren, dass sie Importzölle aus Gründen der nationalen Sicherheit erhöhen. In der «NZZ am Sonntag» erklärt David Dorn, dass dieses Argument die WTO in eine schwierige Lage bringt, da es sie zwingt, zu einer politischen Frage Stellung zu beziehen. Aus Sicht der USA ist es attraktiv bilaterale Handelsabkommen auszuhandeln, da sie dank ihrer relativen Machposition bessere Bedingungen aushandeln können als wenn sie in multilaterale Abkommen eingebunden sind. David Dorn hält fest, dass es für die Schweiz und andere kleinere Länder wichtig ist, sich mit anderen Ländern abzustimmen und eine geschlossene Front gegen die Verletzung der WTO-Regeln zu bilden, da der Lebensstandard in der Schweiz weitgehend von einem möglichst freien Zugang zu offenen Märkten im Ausland abhängt.
2018-06-01: Wenn Technologien Arbeitsplatze ersetzen und gleichzeitig einen grossen Teil der Arbeitnehmenden betreffen, kann dies ein erhöhtes Risiko von sozialen Unruhen nach sich ziehen. Joachim Voth und Bruno Caprettini blicken auf die Swing Riots der 1830er Jahre in England zurück, um Faktoren (z.B. alternative Arbeitsmärkte, Sozialhilfe) zu identifizieren, die das Risiko von sozialen Unruhen nach einem eingreifenden technologischen Wandel erhöhen oder verringern. Darüber hinaus fanden die Autoren, dass in Regionen in denen Unruhen stattfanden, Innovationsraten und Wirtschaftswachstum längerfristig tiefer lagen als in Regionen ohne Unruhen. Sie kommen zum Schluss, dass die Einführung von Technologien die den Arbeitsmarkt so grundlegend verändern, idealerweise von Massnahmen begleitet werden, welche die negativen Effekte auf Arbeitnehmer abfedern. Alternative Beschäftigung oder Mindesteinkommensgarantien reduzieren das Risiko sozialer Unruhen.
2018-05-30: Ab 1. Juli 2018 wird Florian Scheuer Mitherausgeber der Zeitschrift «Theoretical Economics». Die «Econometric Society»fördert die Weiterentwicklung von ökonomischen Theorien in Bezug auf statistische und mathematische Methoden. Sie gibt die Zeitschriften «Econometrica», «Quantitative Economics»und «Theoretical Economics»heraus, wobei die letzteren Open-Access-Zeitschriften sind.
Theoretical Economics Homepage
2018-05-28: Soziale Ausgrenzung ist nicht immer eine Disziplinierungsmassnahme, sondern oft ein unbeabsichtigter Nebeneffekt. Dann nämlich, wenn sich Menschen verbünden, die bereits in früheren Situationen einen positiven Austausch hatten. Zu diesem Resultat kommen Björn Lindström und Philippe Tobler in der aktuellen Ausgabe des Journals «Nature Human Behaviour». Einen Mix an Kontakten zu initiieren erhöht die Wahrscheinlichkeit zugehörig zu sein.
2018-05-28: David Hémous wurde als einer von drei jungen Ökonomen für den «Prix du meilleur jeune économiste» nominiert, der von der französischen Organisation «Le cercle des économists» verliehen wird. Seine Forschungsschwerpunkte sind grüne Technologien und der Einfluss von technologischen Entwicklungen auf die Einkommensungleichheit. In seiner Arbeit hat er ein Modell entwickelt, das zeigt, wie wachsende Volkswirtschaften (mit steigenden Einkommen) technologische Entwicklungen begünstigen welche menschliche Arbeit ersetzen, die teurer geworden ist. Dies bedeutet, dass die Automatisierung eine endogene Wirkung auf die Einkommensverteilung hat und im Gegensatz zu klassischen Ansätzen steht, die davon ausgehen, dass eine Zunahme der Einkommensungleichheit immer auf exogenen Schocks beruht.
Interview in "Le Monde" (Französich)
2018-05-29: Im Herbstsemester wird das Institut für Volkswirtschaft eine Vorlesung zum Thema «Marxistische Politische Ökonomie» anbieten; dies im Rahmen des Programms Plurale Ökonomik, welches auf Anregen der Studierenden hin entstand. Der Tagesanzeiger fragte bei Rainer Winkelmann nach, weshalb die ökonomische Ansätze von Marx als Teil der theoretische Grundlagenkenntnisse für die Studierenden wichtig sind und wie sich der Kurs in das Studienangebot einreiht.
2018-05-24: Sind Schüler, die um finanziellen Gewinn betrügen, eher geneigt, sich in der Schule schlecht zu benehmen? Diese Frage ist der Ausgangspunkt einer Studie von Michel Maréchal und Alain Cohn von der Universität Michigan. 162 Schülerinnen und Schüler von Schweizer Schulen wurden gebeten, die Ergebnisse des Münzwurfes wahrheitsgetreu festzuhalten, um Geld behalten zu können, wenn die Münze als Kopf auftaucht. Das Ergebnis wurde mit den Bewertungen der Lehrer über das Verhalten dieser Schüler verglichen. Futurity sprach mit den Forschern und gibt einen kurzen Überblick über den Aufbau und die Ergebnisse der Studie.
2018-05-23: In seiner Antrittsvorlesung sprach Guilherme Lichand über seine Forschung, welche untersucht wie Armut die Entscheidungsfindung beeinflusst. Hier geht es zum Video, falls Sie die Vorlesung verpasst haben.
Video(auf Englisch)
2018-05-22: Die «American Economic Review»veröffentlichte die Liste der Gutachter, die sich in 2017 durch die Menge und hohe Qualität ihrer Gutachten ausgezeichnet haben. Dieses Jahr erhielten Björn Bartling, Lorenzo Casaburi, David Dorn, Marek Pycia and Joachim Voth den «Excellence in Refereeing Award»für ihr Engagement und die Zeit, die sie der Entwicklung der ökonomischen Forschung widmeten.
2018-05-14: Sendhil Mullainathan (Harvard) besuchte das Department, um einen Vortrag über ökonomische Anwendungen von «Machine Learning»zu halten. In seinem Vortrag erklärte er für welche Art von Fragestellungen Machine Learning den traditionelleren ökonometrischen Methoden überlegen sein kann.
Lesen Sie Dina Pomeranz Live-Tweet-Feed aus der Präsentation.
Mehr über Sendhil Mullainathan.
2018-05-07: Das Department of Economics und die American Swiss Foundation (Swiss Advisory Council) luden letzte Woche zu einem exklusiven Event ein. 100 Personen hatten die Gelegenheit Jay Clayton, Präsident der US Securities and Exchange Commission (SEC), an einem Vortrag an der UZH zu hören. In seinem Vortrag erläuterte er die Regulierungsagenda der USA und die zugrundeliegende Strategie.
01-05-2018: Im Talk im Turm an der UZH diskutierten die Erziehungswissenschaftlerin Katharina Maag Merki und der Ökonom Florian Scheuer über Chancengerechtigkeit in der Bildung und über eine Steuerpolitik, die auf Leistungsanreize statt auf Umverteilung setzt. Steuern gelten als das Instrument erster Wahl, um die Gegensätze zwischen Arm und Reich auszugleichen. Allein durch mehr Steuern werde die Welt aber nicht gerechter, erklärte Florian Scheuer auf dem Podium. Der Akzent in der Steuerpolitik liege noch immer noch viel zu sehr auf Umverteilung. Volkswirtschaftlich sinnvoller sei es, Steuerpolitik als Instrument zu verstehen, um Anreize für produktive Tätigkeiten zu setzen.
Video ansehen
24.04.2018: Die deutsche Ausgabe der «Forbes» interviewte Florian Scheuer zur Polarisierung der Einkommens- und Vermögensverteilung und einer angemessenen Steuerpolitik. Im Gegensatz zu den bisherigen Automatisierungswellen werden Roboter in Zukunft vermehrt auch kognitive Arbeiten übernehmen. Das hat nicht abschätzbare Folgen auf den Arbeitsmarkt und die Einkommensverteilung. Sicher ist jedoch, dass die Polarisierung weiter zunehmen wird. Um die Demokratie zu stärken und die negative Utopie einer geteilten Gesellschaft zu vermeiden, in der die Superreichen die Politik bestimmen, ist eine Einkommensumverteilung nötig. In diesem Zusammenhang wird die regionale Wirtschaftspolitik in Zukunft immer wichtiger, sagt Scheuer.
Artikel in Forbes
2018-04-08: ECONtrack, unser neuer Newsletter ist da. ECONtrack hält Sie mit den vielen Aktivitäten am Department auf dem Laufenden. Wohl wissend dass nicht alles, was wir aufregend finden, die gleiche Reaktion bei unseren Lesern auslöst, haben wir die Inhalte aufgefrischt, einige Rubriken entfernt und präsentieren nun eine Auswahl unserer interessantesten Ergebnisse. Vieles von dem was wir tun ist relevant, regt zum Nachdenken an oder ist schlicht bemerkenswert. Wir wünsche eine interessante und unterhaltsame Lektüre
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Die «Corriere della Sera» befasst sich mit der Realisierbarkeit der Versprechen der italienischen Partei M5S. Zur Idee einer Vermögenssteuer weist der Artikel darauf hin, dass eine Vermögenssteuer für die meisten Haushalte ein Liquiditätsproblem schaffen könnte, da ihr Vermögen überproportional in Häusern steckt, und sie diese oder ihre Unternehmen verkaufen müssten, um die Steuer bezahlen zu können. Außerdem würde es den reichen Norden stärker treffen als den Süden, zumal im Süden eine erheblicher Anteil der Häuser nicht im Grundbuch eingetragen sind. Dazu bezieht sich der Artikel auf ein Papier von Lorenzo Casaburi: «Ghost-House Busters: The Electoral Response to a Large Anti-Tax Evasion Program».
Artikel (Italienisch)
Paper (Englisch)
2018-04-17: Im Vorfeld der Jahreskonferenz des Center for Child Wellbeing and Development (CCWD) sprach der Tagesanzeiger mit Michael Kremer, Entwicklungsökonom an der Universität Harvard, über das Thema seines Vortrags, Auswirkung von Entwurmungsmassnahmen auf die Gesundheit von Kindern, und die Motivationsgründe seiner Forschung. Seit er 1985 zum ersten Mal nach Kenia gereist ist, möchte er mit seinen Forschungsresultaten Grundlagen für eine effektive und sinnvolle Entwicklungsarbeit schaffen, welche er mit ein paar einfachen, aber erfolgreich Projektbeispielen, illustriert.
2018-04-17: Wir gratulieren sowohl Gregory Crawford wie auch Rainer Winkelmann für den Zuspruch von Forschungsbeiträgen des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Gregory Crawford erhielt einen Beitrag von 500'000 Franken für die Untersuchung von "Media Bias in Public Service Broadcasting", Rainer Winkelmann 180'000 für sein Projekt "Fixed Effects Estimators for Binary and Fractional Response Models".
2018-04-10: 152`400 Franken: so viel wurde vergangene Woche für das Autokennzeichen "ZH 987" gezahlt. Die NZZ am Sonntag geht der Frage nach, wieso wir gewillt sind so viel in sogenannte Positionsgüter, Statussymbole ohne unmittelbaren praktischen Nutzen, zu investieren. Die Türme im toskanischen San Gimignano belegen, dass es diesen Geltungskonsum schon immer gab. Doch dieser Geltungskonsum könnte schädlich sein, sagt Joachim Voth. Er zeigt anhand eines Beispiels aus Kanada, dass in Quartieren mit Lottogewinnern die Nachbarschaft sich plötzlich zu Mehrausgaben gezwungen fühlte, um mit dem reichen Nachbarn mithalten zu können.
2018-04-06: Einstein, das Wissenschaftsmagazin des Schweizer Fernsehens untersucht verschiedene Möglichkeiten des Gehirndopings. Dafür besuchen sie auch das SNS-Lab und beobachten in einem Experiment die Auswirkung der transkraniellen Hirnstimulation, d.h der Stimulation von Gehirnregionen mit Strom, auf die Fähigkeit mathematische Aufgaben zu lösen. Hirnstimulationen aller Art wird grosses Potential vorausgesagt. Christian Ruff erklärt die Möglichkeiten der Verbesserung der Gehirnleistung, sog. Neuroenhancement, und erläutert die noch ungeklärten Fragen.
Zur Sendung (ab 24'20")
2018-04-05: Manuel Sager hielt am 26. März einen Vortrag am Institut für Volkswirtschafts- lehre. Er erläuterte, wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit effizient und effektiv einsetzt und sprach über aktuelle Herausforderungen sowie Erkenntnisse aus der Vergangenheit.
Film aus der Präsentation.
Weitere Informationen: DEZA in Kürze Wirkungsbericht
2018-04-02: In den letzten Jahrzehnten haben Spieltheoretiker und Verhaltensökonomen Experimente entwickelt, um Motivation und Entscheidungsprozesse besser zu verstehen. Parallel dazu haben die Sozial-Neurowissenschaftler genau das Gleiche studiert - nur mit einem anderen Ansatz. Die beiden Forschungsfelder befassen sich mit den gleichen Fragen und kommen oft zu den gleichen Schlussfolgerungen. In seinem Beitrag in der März-Ausgabe des Journal of Economic Literature plädiert Carlos Alós-Ferrer für mehr Interdisziplinarität und Zusammenarbeit. Der Austausch von Tools, Methoden und Erkenntnissen würde beide Disziplinen stärken. Schließlich sind sie grundlegend miteinander verbunden. "Wenn wir die Gesellschaft studieren, studieren wir immer auch das Gehirn", sagt er.
2018-04-04: Carlos Alós-Ferrer erhielt einen SNF (Schweizerischer Nationalfonds) Forschungsbeitrag von 1,1. Mio Schweizer Franken über vier Jahre, um sein Forschungsprojekt "The Neuroeconomics of Conflict and Preference Strength in Decision Making" voranzutreiben.
Herzlichen Glückwunsch!
2018-03-29: Handelskriege waren bis vor Kurzem eine eher theoretische Angelegenheit, auch für Ralph Ossa, der seit Jahren zu diesem Thema forscht. Mit den von den USA angekündigten Zöllen auf Aluminium und Stahl ist diese Möglichkeit nun wieder realistischer. Im Gespräch mit der «Weltwoche» erklärt er, warum die Begründung der Amerikaner für die Zölle die WTO in eine Zwickmühle bringt, und warum viele Politiker fälschlicherweise der Meinung sind, dass Exporte besser als Importe sind.
2018-03-27: Kurz nach Einführung der Importzölle auf Stahl und Aluminium macht Donald Trump im Kräftemessen mit China den nächsten Schachzug: Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 60 Mia. Dollar. China konterte mit der Ankündigung von vergleichsweise milden Strafzöllen im Wert von 3 Mia. Dollar auf ausgesuchte US-Produkte. 10vor10 geht der Frage nach, ob die Drohungen tatsächlich zu einem Handelskrieg führen könnten und frägt David Dorn, wie er die Reaktion von China einschätzt.
2018-03-21: Die Kernfunktionen einer Währung sind den Austausch von Gütern zu vereinfachen und Transaktionskosten zu reduzieren. Um diese Funktionen zu erfüllen muss sie für eine grosse Zahl von Nutzern einfach und günstig zugänglich sein und eine stabilen Wert haben. «Kryptowährungen wie Bitcoin erfüllen keine dieser Bedingungen in zufriedenstellender Weise», sagt Joachim Voth in der aktuellen Ausgabe der Finanz und Wirtschaft. Verwendet werden Kryptowährungen eigentlich nur für illegale Geschäfte, bei denen die grossen Gewinne Transaktionskosten von vielen Prozentpunkten wettmachen.
2018-03-23: Die dritte Jahrestagung des CCWD fand am Freitag, den 16. März an der Universität Zürich statt. Rund 70 Delegierte aus Europa, Afrika und den USA - darunter Wissenschaftler und Studenten, UNICEF-Vertreter, Entwicklungshelfer und Regierungsbeamte - kamen zusammen, um von globalen Experten über ihre Arbeit und wichtige Themen in diesem Bereich zu hören. Zum Abschluss der Konferenz hielt Michael Kremer, Gates Professor of Developing Societies in Harvard, einen Vortrag zum Thema "The Long Run Impacts of Improving Child Health: The Case of Deworming".
Unterlagen zur Konferenz
2018-03-23: Ein aktueller Artikel aus der «New York Times» greift das «China Shock»-Paper auf. Diese bahnbrechende Arbeit von David Dorn, David Autor (MIT) und Gordon Hanson (UCSD) zeigt, dass Arbeiter in Ländern, deren Industrie der Konkurrenz aus China ausgesetzt war, Arbeitsplätze verloren und Lohnrückgänge hinnehmen mussten und dies zu weitreichenden gesellschaftlichen Konsequenzen führte.
Artikel in NYT
China Shock Paper
2018-03-23: Die Lohnquote, d.h. Anteil der Löhne und Gehälter am Volkseinkommen, beträgt heute in Deutschland 68,7 Prozent. 2000 lag der Wert noch bei 72 Prozent und die Reallöhne sind in vielen Branchen seit den Neunzigerjahren gesunken. Das führt dazu, dass rund 40 Prozent der Bevölkerung gar keine Ersparnisse haben. Zusammengenommen bewirken diese Faktoren, „dass viele Menschen und Haushalte verschuldet sind oder nur einen ganz bescheidenden Kontostand haben“, sagt David Dorn im Gespräch mit Business Insider. In dieser Hinsicht sind die Verhältnisse in Deutschland nicht viel anders als in den USA.
2018-03-18: Diese Woche führt Donald Trump die neuen Importzölle auf Stahl und Aluminium ein. Die NZZ am Sonntag wirft einen Blick auf den Machtkampf zwischen der USA und China, in welchen auch Europa hineingezogen werden könnte. Ein Vergleich der Importzölle der USA und der europäischen Länder, zeigt was die neue Erhöhung für Folgen haben könnte und mit welchen Versprechen die USA Verbündete gegen die «unfaire chinesische Handelspraktiken» sucht. Ralph Ossa erklärt darin wieso er für die Erhaltung der bestehenden Freihandelsabkommen plädiert und was eine Eskalation der Situation bedeuten würde.
2018-03-21: Im Interview mit der Wirtschaftswoche redet Ernst Fehr darüber, wieso Boni für Manager sinnvoll, aber heute meistens zu hoch sind. Er findet, dass zwischen der Performance einer Firma und Bonus ein Zusammenhang bestehen sollte und erklärt, wieso dies heute in vielen Fällen nicht mehr der Fall ist. Was es für andere Möglichkeiten gäbe, um ein Vergütungssystem zu definieren und weshalb er nicht für eine Begrenzung von Managergehältern ist, können sie hier lesen.
2018-03-16: Die New York Times nimmt David Dorn und David Autors Studie The China Shock: Learning from Labor Market Adjustment to Large Changes in Trade als Ausgangspunkt, um die Auswirkungen des Beitritts Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) auf die US-Wirtschaft zu erklären und diskutiert mögliche Szenarien, wie man diesen entgegenwirken könnte.
Studie von David Autor, David Dorn und Gordon Hanson
2018-03-15: Bruno Caprettini wurde für seine Forschungen im Bereich «Strukturwandel und Agrartechnik» mit dem Mercator Award ausgezeichnet. Mit den Mercator Awards für Nachwuchsforschende werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UZH auf den Stufen fortgeschrittenes Doktorat und frühes Postdoktorat für hervorragende wissenschaftliche Leistung ausgezeichnet. Jährlich werden drei Preise an Forscherinnen und Forscher vergeben, deren Arbeit von hoher wissenschaftlicher Qualität, Originalität, gesellschaftlicher Relevanz und einem inter- oder transdisziplinären Ansatz gekennzeichnet ist. Die Preisverleihung findet am 3. Juli 2018 statt.
Herzlichen Glückwunsch.
Artikel der UZH News
Video (MOV, 39 MB) mit Bruno Capretini
2018-03-14: In Brasilien wissen drei von vier Eltern nicht, ob ihr Kind Hausaufgaben hat, rund die Hälfte weiss nicht, ob ihr Kind in der Schule Probleme hat. Dies brachte Guilherme Lichand zur Frage, wie Eltern dazu ermutigt werden können das Schulleben ihrer Kinder mit vermehrtem Interesse zu verfolgen. Ausgehend von der Prämisse, dass Armut und ein daraus resultierender Mangel an Aufmerksamkeit zu schlechten Entscheidungen führt, wollte er wissen, ob sich Aufmerksamkeit lenken lässt. Untersucht wurden verschiedene Möglichkeiten, um die Eltern über den Schulbesuch ihrer Kinder zu informieren: die eine Gruppe erhielt regelmässig detaillierte Informationen direkt von der Lehrperson, die andere Gruppe erhielt zweimal pro Woche ein SMS, welche an die Wichtigkeit des Schulbesuchs erinnerte. Die SMS führte dazu, dass die Absenzen reduziert, das Lerntempo erhöht und die Repetitionsquote gesenkt wurde. Im Interview mit Swissinfo redet Guilherme Lichand über die Bedeutung der technischen Gegebenheiten, darüber wie der Staat vom Resultat profitierte und wieso der gleiche Versuch in der Schweiz nicht funktionieren würde.
Artikel (auf Portugiesisch)
2018-03-13: Die Produktivität ist in den vergangenen Jahrzehnten weit langsamer gewachsen in der Zeit vor 1970. Dies hat Auswirkungen auf den gesamten Wirtschaftsprozess und den Wohlstand, sagt Joachim Voth in seiner aktuellen Kolumne in der Finanz und Wirtschaft: «So sehr uns neue IT-Produkte begeistern, so wenig substanziell erscheint der Fortschritt der letzten Jahrzehnte im Vergleich zu früheren Durchbrüchen, wie z.B. die Elektrifizierung, das Auto oder Penizillin». Er erklärt warum sich das Produktivitätswachstum verlangsamt und die Investitionen in die Grundlagenforschung sinken und welche Bedeutung dabei die kapitalistische Logik hat.
Artikel in Finanz und Wirtschaft
2018-03-09: Die aktuelle Ausgabe von «Nature» enthält eine Studie darüber, wie eine einfache moralische Regel ausreicht, um kooperatives Verhaltens in Gesellschaften zu fördern. Ernst Fehr vom Department und Charles Efferson, diskutieren die Studie und fassen zusammen: Die relativ einfache Regel des «strengen Urteils» - d.h. kooperiere mit Menschen, von denen du direkt oder indirekt weisst, dass sie kooperativ sind, und kooperiere nicht mit Menschen, von denen du direkt oder indirekt weisst, dass sie unkooperativ sind - den Weg zu einer kooperativen Gesellschaft ebnet. Fehr und Efferson weisen darauf hin, dass die Auswirkungen von solchen strategischen Regeln in Experimenten separiert betrachtet werden. In der Realität wird es wahrscheinlich eine Kombination aus mehreren Regeln sein welche Kooperation am meisten fördert.
2018-02-28: "Wenn wir einen Ausweg aus der Armut finden wollen, müssen wir verstehen, wie sie sich auf unser Gehirn und unsere kognitiven Fähigkeiten auswirkt", sagt Guilherme Lichand, "denn die Beweise aus der Praxis zeigen deutlich, dass Armut uns auch geistig einschränkt". Wir haben begrenzte kognitive Kapazitäten, Armut absorbiert einen Großteil unserer Aufmerksamkeit auf Kosten der längerfristigen und strategischen Denkprozesse. Initiativen zur Senkung der Armut müssen diese Einschränkung beachten und so ausgestaltet sein, so dass sie wenig kognitive Aufmerksamkeit benötigen. Guilherme Lichand’s Forschungsarbeiten befassen sich unter anderem mit kosteneffizienten Wegen zur Erhöhung des Schulbesuchs benachteiligter Kinder in Brasilien. Auf der Grundlage seiner Ergebnisse wurden bereits verschiedene Initiativen umgesetzt.
Artikel im UZH Magazin
2018-02-27: Einkommen ist nicht gleich Einkommen, findet Florian Scheuer, und plädiert für ein Steuersystem das die Herkunft des Geldes mitberücksichtigt. Er unterscheidet drei Kategorien von Spitzenverdienern: Abzocker versuchen ein möglichst grosses Stück des Kuchens abzubekommen, backen aber selbst nicht mit. Profiteure, wie z.B. Hochfrequenzhändler, ziehen durch technische Optimierungen Gewinne aus einem System, tragen dabei jedoch auch wenig zur Volkswirtschaft bei. Und letztlich die Superstars, Top Manager in grossen Unternehmen welche durch die Hebelwirkung viel Produktivität und Einkommen für die Volkswirtschaft generieren. Steuersysteme sollten diese Unterschiede berücksichtigen und Anreize setzen welche Tätigkeiten fördern die der Gesamtwirtschaft dienlich sind.
Artikel im UZH Magazin
Paper: The Taxation of Superstars
2018-02-23: Dank einer Donation von zehn Millionen Franken der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung initiiert das Institut für Volkswirtschaftslehre ein Center für die Ökonomik der Kinder- und Jugendentwicklung mit Schwerpunkt Stillen. Das Center mit zugehöriger Professur ist eine wertvolle Erweiterung des bereits bestehenden Forschungsbereichs der Kindes- und Jugendentwicklung am Institut.
Forschung zum Einfluss der frühkindlichen Ernährung auf die Gesundheit sowie die kognitiven und sozialen Fähigkeiten im Erwachsenenalter ist anspruchsvoll. Sie bedingt einen langfristigen Forschungshorizont, interdisziplinäre Vorgehensweise und komplexe methodische Ansätze.
Artikel in der NZZ
2018-02-18: Prof. Dr. Carlos Alós-Ferrer, tritt per 1. März 2018 eine Professur für Entscheidungs- und Neuroökonomische Theorie an unserem Institut an. Prof. Alós-Ferrer studierte an der Universitat de València in Spanien Mathematik und erlangte an der Universitat d’Alacant (Spanien) einen MSc in Quantitative Economics, wo er 1998 promovierte. Vor Zürich war er als «Assistant Professor»bzw. «Associate Professor»an der Universität Wien tätig, und hielt an der Universität Konstanz sowie der Universität zu Köln eine Professur für Mikroökonomie inne.
2018-02-16: Die aktuelle Ausgabe des «UZH Journals» präsentiert die Top Ten der Medienmitteilungen der Universität Zürich des vergangenen Jahres. Dabei zeigt sich, dass besonders Forschungsthemen mit einem Bezug zur persönlichen Lebenswelt gerne von den Medien aufgegriffen werden. Mit der Erforschung der unterschiedlichen Reaktionen des Gehirns auf Grosszügigkeit zwischen Männern und Frauen landet das SNS Lab auf Platz zwei und ist insgesamt gleich drei Mal in den Top Ten vertreten.
2018-02-14: In der aktuellen Ausgabe der «Finanz und Wirtschaft»betrachtet David Dorn die Veränderungen der Arbeitsverhältnisse. Die Schweiz nimmt in der Teilzeitarbeit eine Vorreiterrolle ein. Dank dem relativ hohen Lohnniveau ist Teilzeitarbeit hierzulande viel beliebter als im umliegenden Europa. Bei der Beurteilung von flexiblen Arbeitsformen gilt es zu berücksichtigen, ob die Flexibilität primär den Unternehmen oder den Angestellten zusätzlichen Handlungsspielraum einräumt.
2018-01-13: Mit Robotern, die viele Arbeitsplätze im Mittellohnsegment ersetzen, vergrößert sich die Kluft zwischen den höchsten und niedrigsten Löhnen. Sollten Roboter Solidarität zeigen und besteuert werden bzw. sich mit Beiträgen an der ALV beteiligen? Wir sollten zumindest darüber nachdenken, findet Florian Scheuer, weist aber auch darauf hin, dass eine solche Steuer Nebenwirkungen hat, wenn Sie im nationalen Alleingang passiert. Interview auf Radio32.
Hören Sie hier
2018-02-09: Seit der Jahrhundertwende haben unterschiedliche soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungen die USA tiefgreifend verändert: zunehmende Diversität und Rassenteilung, Ungleichheit und die Unzufriedenheit mit der freien Marktwirtschaft, politische Polarisierung, die Bedrohung durch ausländische Konkurrenz und die Abschwächung des Wirtschaftswachstums, stellen das Land vor neue Herausforderungen. Noah Smith, Kolumnist bei Bloomberg View, hat zu diesen Themen eine Leseliste zusammengestellt, um das Verständnis des modernen Amerikas zu vertiefen. Unter den Empfehlungen findet sich auch "The China Shock" von David Dorn, David Autor und Gordon Hanson und wird als wegweisendes Paper beschrieben, welches es verdient hätte, in ein Buch verwandelt zu werden.
2018-02-06: Lydia Hellrung erhält einen «Marie Skłodowska-Curie Individual Fellowship Grant» der Europäischen Kommission. Diesen erhält sie für ihre Forschungen über dopaminerge Mittelhirnmodulationen durch (adaptives) Neurofeedback. Ihr Projekt soll zeigen wie das Dopamin-System Einfluss auf Werte-orientierte Entscheidungsprozesse hat. Ein solcher Zusammenhang wird angenommen, bis dato fehlen jedoch empirischen Untersuchungen dazu.
Herzlichen Glückwunsch!
2018-01-31: Die RTS Hintergrundsendung "Dans la tête de" stellt sich die Frage: was geht im Kopf eines Betrügers vor? Warum betrügen Menschen und wann? Verschiedene Beispiel aus dem täglichen Leben, dem Sport und der Forschung zeigen, dass die Versuchung unehrlich zu sein grösser ist, wenn man sich zum Beispiel unbeobachtet fühlt oder das Gefühl hat, die Mehrzahl der Anderen tut es ebenfalls. Mit Interviews und kleineren Versuchen versucht die Sendung den Unterschied zwischen Schummeln und Betrügen aufzuzeigen und wie moralische Werte unsere Handlungsweise beeinflussen. Zur Hypothese, dass Betrug in der Finanzwelt kulturell bedingt sei, spricht Michel Maréchal über seine Forschung und die Ergebnisse einer Studie, die er zu diesem Thema durchgeführt hat.
Video auf RTS (auf Französisch)
2018-01-31: Nur sehr wenige Kleinbauern versichern sich gegen das Risiko, ihre Ernte und damit ihr ganzes Einkommen zu verlieren. Lorenzo Casaburi führte eine Studie durch, welche das Abschliessen von Versicherungen in Bezug auf den Zeitpunkt der Versicherungszahlungen analysierte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nachfrage nach Versicherungen von 5% auf 72% steigt, wenn die Zahlung der Versicherungsprämie zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen kann.
2018-01-22: In einem Interview mit Radio SRF beantwortet Dina Pomeranz Fragen zur OXFAM Studie über die Verteilung von Reichtum, welche diese Woche veröffentlicht wurde. Sie betont, dass man zwischen Einkommen und Vermögen unterscheiden muss, da die Ungleichheit vor allem das Vermögen betrifft, während beim Einkommen die Tendenz in eine andere Richtung geht als die Studie suggeriert: Die Lebensbedingungen in den ärmeren Regionen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Sie erläutert auch die Voraussetzungen für den Aufbau von Vermögen und zeigt Möglichkeiten auf, wie man der Ungleichheit entgegenwirken kann.
2018-01-09: In der aktuellen Ausgabe von «Nature Neuroscience» fassen Christian Ruff und seine Co-Autoren Rafael Polonia und Michael Nitsche den Stand der nicht-invasiven Hirnstimulationsforschung beim Menschen zusammen, diskutieren die aktuelle Debatte über Eigenschaften und Grenzen der Methoden und geben Empfehlungen, wie diese Herausforderungen angegangen werden können.
2018-01-09: Michel Maréchal wurde zum Associate Editor des Journal of the European Economic Association (JEEA) ernannt. Er ist neben David Dorn der zweite Vertreter unseres Departments in dieser Funktion. Das JEEA wurde 2003 gegründet und ist mittlerweile einer der Top Ten Journals der Wirtschaftswissenschaften. Das Ziel der European Economic Association ist es, die wirtschaftliche Entscheidungsfindung auf wissenschaftliche Prinzipien, Fakten und ökonomische Theorie zu stützen und nicht auf politische Diskussionen.
2018-01-08: In einem Interview in «Blick» wirft David Dorn einen optimistischen Ausblick auf die Schweizer Wirtschaft. Die Schweiz verfügt über Weltunternehmen und hochspezialisierte KMU und konnte durch die Öffnung der chinesischen Märkte ihre Exporte dorthin erhöhen. Dorn argumentiert auch gegen einen Automatisierungspessimismus und weist darauf hin, dass die Auswirkungen des technologischen Wandels langsamer sind als die Veränderungen von Handelsströmen. Letztere wirken sich unmittelbar auf ganze Wirtschaftssektoren aus, während technologischer Fortschritt wie z.B. die Automation, nur auf einzelne Berufe bezieht. Dies lässt der Wirtschaft mehr Raum und Zeit für die Anpassung an die Veränderungen. Gemäss Dorn liegt die grosse Herausforderung in der Polarisierung des Arbeitsmarkts mit sehr gut und sehr schlecht bezahlten Jobs.