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Department of Economics

Prof. Dr. Claudia Goldin erhält Nobel Memorial Prize in Economic Sciences 2023

Prof. Dr. Claudia Goldin

Herzlichen Glückwunsch an die UZH-Ehrendoktorin Prof. Dr. Claudia Goldin zur Verleihung des Nobel Memorial Prize in Economic Sciences 2023! Ihre bahnbrechende Arbeit hat unser Verständnis von Geschlechterungleichheit und Arbeitsmärkten revolutioniert.

Wir nutzen diesen Anlass, die Laudatio zur Verleihung der UZH-Ehrendoktorwürde im Jahr 2020, für die das Department of Economics sie nominierte hatte, hier nochmals zu publizieren:


Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich verleiht die Würde einer Doktorin ehrenhalber an Prof. Dr. Claudia Goldin für ihr herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk. Sie würdigt damit die Vielseitigkeit und Bedeutung ihrer wegweisenden Forschung im Bereich des Arbeitsmarkts und der ökonomischen Gender Gap Analyse sowie den enormen Einfluss dieser Arbeit auf die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Claudia Goldin ist Henry Lee-Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University und war von 1989 bis 2017 Direktorin des NBER-Programms zur Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft. Goldin erhielt ihren B.A. von der Cornell University und ihr Ph.D. von der Universität von Chicago. 1990 war Goldin die erste Frau, die am Harvard Economics Department eine unbefristete Professur erhielt.

Goldin ist Wirtschaftshistorikerin und Arbeitsökonomin. Ihre Forschung deckt ein breites Themenspektrum ab, darunter Fragen der weiblichen Arbeitskräfte, der Einwanderung, der Einkommensungleichheit, des technologischen Wandels, der Bildung und des ökonomischen Gender Gaps. Viele ihrer Arbeiten interpretieren die Gegenwart durch die Linse der Vergangenheit und erforschen die Ursprünge aktueller Probleme. Ihre Forschung konzentriert sich derzeit auf das Streben von Akademikerinnen nach Vereinbarkeit von Karriere und Familie und das tatsächliche Erreichen dieses Zieles.

Sie ist bekannt für ihre historische Arbeit über Frauen in der US-Wirtschaft. Ihre einflussreichsten Artikel in diesem Bereich befassen sich mit der Geschichte der Karriere- und Familienbedürfnisse von Frauen, der Ko-Edukation in der Hochschulbildung, den Auswirkungen der «Pille» auf Karriere- und Heiratsentscheidungen sowie den Familiennamen von Frauen nach der Heirat als sozialem Indikator.  Ebenfalls untersucht sie die Gründen, weshalb Studentinnen jetzt die Mehrheit an den Universitäten bilden, sowie den neuen Arbeitszyklus von Frauen. Sie führte ein umfangreiches Projekt über die Veränderung von Familie und Beruf von männlichen und weiblichen Hochschulabsolvierenden vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart durch. Ihre Beiträge auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie und des Geschlechts haben enorme Auswirkungen auf Wissenschaft und Gesellschaft.

Goldin ist Autorin und Herausgeberin von neun Büchern und vielen Buchkapiteln, darunter die preisgekrönten «Understanding the Gender Gap: An Economic History of American Women» (Oxford 1990) und «An Evolving Force: A History of Women in the Economy» (Oxford 2019). Mit ihrem Buch «The Race between Education and Technology» (mit L. Katz; Belknap Press, 2008) gewann sie den Richard Lester Award 2009 und den RR Hawkins Award 2008 für die herausragendste wissenschaftliche Arbeit in «Arts and Science».

Goldin war 2013 Präsidentin der American Economic Association und in den Jahren 1999 und 2000 Präsidentin der Economic History Association. Sie ist Mitglied der National Academy of Sciences und der American Philosophical Society sowie Mitglied der American Academy of Political and Social Science, der American Academy of Arts and Sciences, der Society of Labour Economists (SOLE), der Econometric Society und der die Cliometric Society. Sie war Editor des American Economic Review und des Journal of Economic History und ist derzeit Associate Editor des Quarterly Journal of Economics sowie Mitglied verschiedener weiterer Editorial Boards. Sie erhielt den IZA-Preis für Arbeitsökonomie im Jahr 2016 und den Mincer Prize für ihr Lebenswerk im Bereich Arbeitsökonomie im Jahr 2009. 2019 erhielt sie den BBVA Foundation Frontiers in Knowledge Award in der Kategorie Wirtschaft, Finanzen, und Management für ihre wegweisenden Beiträge zur Gender-Gap-Analyse.

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