Effiziente Politik für wirksame grüne Innovationen
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel untersucht Armin Schmutzler die indirekten Auswirkungen von Innovationen und erforscht den Einfluss des Marktes auf die Treibhausgasemissionen.

Volkswirtschaften haben keine andere Wahl, als der globalen Erwärmung entgegenzuwirken: sie müssen von umweltschädlichen Produkten auf emissionsarme Alternativen umsteigen. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel untersucht Armin Schmutzler, Professor für Volkswirtschaftslehre an unserem Institut, die indirekten Auswirkungen von Innovationen. Dabei analysiert er, wie eine Umverteilung von Marktanteilen Treibhausgasemissionen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen kann. Schmutzler zeigt auf, welche Rolle die öffentliche Politik dabei spielen kann, Innovationen in eine umweltfreundlichere Richtung zu lenken.
Förderung von Innovationen in Prozessen, Produkten und Umweltlösungen
In einer aktuellen Studie untersucht Armin Schmutzler, Professor für Volkswirtschaftslehre an unserem Department, die indirekten Effekte von Innovationen und analysiert, wie die Umverteilung von Marktanteilen, die Treibhausgasemissionen beeinflussen kann – sei es positiv oder negativ. Darüber hinaus untersucht Schmutzler, wie die öffentliche Politik Innovationen in eine umweltfreundlichere Richtung lenken kann.
Im Licht der Automobilindustrie
Die Automobilindustrie ist für 25% der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich und steht daher seit langem im Fokus intensiver Bemühungen, traditionelle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren («braune Unternehmen») durch elektrische Alternativen («grüne Unternehmen») zu ersetzen. Dieser Wandel von umweltschädlichen Produkten zu emissionsarmen Alternativen erforderte erhebliche Innovationen, die grösstenteils durch die Unterstützung (Subventionen) der öffentlichen Politik angestossen werden. Diese Ausgangssituation ermöglicht Schmutzler eine interessante Grundlage, um eine neue Fragestellung zu untersuchen: Wie eignen sich gewisse politische Instrumente, um Innovationen zu fördern, die den Übergang von «braunen» zu «grünen» Produkten unterstützen?
Wenn grüne Produkte Marktanteile negativ beeinflussen – und die Umwelt mitreisst
In seiner Arbeit analysiert Schmutzler zunächst die Hauptantriebsfaktoren für Innovationen bei «grünen» und «braunen» Unternehmen sowie die Auswirkungen umweltfreundlicher Lösungen auf das Verbraucherverhalten. Die Studie zeigt, dass Innovationen der «grünen» Unternehmen – insbesondere was den Prozess betrifft, und nicht gezielte Produktinnovationen – die Gesamtemissionen in der Regel senken, da sie Marktanteile von den «braunen» Unternehmen reduzieren. Gezielte Produktinnovationen, die speziell auf umweltbewusste Konsumenten ausgerichtet sind, können jedoch den gegenteiligen Effekt haben: «grüne» Unternehmen könnten ihre Preise steigern und dadurch Käufer verlieren (Einbusse der Marktanteile) und somit die Gesamtemissionen erhöhen. Schmutzler stellt zudem fest, dass Umweltinnovationen bei «braunen» Unternehmen nur dann zu Emissionssenkungen führen, wenn die Effizienzgewinne durch niedrigere spezifische Emissionen, die negativen Effekte eines wachsenden Marktanteils übersteigen.