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Department of Economics

Aufgeklärte Mütter für eine gleichberechtigte Zukunft

Eine neue Studie enthüllt die Gründe für die „Child Penalty“.

Nach der Geburt ihres ersten Kindes reduzieren viele Frauen ihre Arbeitszeit, was sowohl ihr Einkommen als auch ihre Altersvorsorge verringert – die sogenannte Child Penalty. Während dieses Konzept gut dokumentiert ist, wurden die tieferliegenden Gründe für die Wahl der Mütter bislang kaum untersucht.

Eine neu erschienene Studie hatte zum Ziel, diese Lücke zu schliessen. Dabei wurden die Ursachen für die Entscheidungen von Müttern auf dem Arbeitsmarkt untersucht: Berücksichtigen Frauen die langfristigen finanziellen Folgen einer Teilzeitarbeit? Könnte eine Aufklärung über diese finanziellen Konsequenzen helfen, langfristige Einbussen zu mindern?

Ein Einzigartiges Feldexperiment

Um diese Frage zu beantworten, führten die Forscherinnen Ana Costa-Ramón, Michaela Slotwinski und Anne Brenøe von der Universität Zürich sowie Ursina Schaede von der Tufts University ein Feldexperiment durch. Sie arbeiteten mit über 2.500 Schweizer Lehrerinnen an öffentlichen Schulen, wo die Child Penalty besonders ausgeprägt ist. Die Studie fand kurz vor Planung der Einsatzpläne der Lehrerinnen für das folgende Jahr statt. Dank einer Kooperation mit den Bildungsbehörden, die es ermöglichte, Umfragedaten mit administrativen Daten zu verknüpfen, konnten die Autorinnen die neu festgelegte Arbeitszeit und nicht nur die Absichten der Mütter untersuchen – dies erwies sich als solider Beweis für die Wirksamkeit der Intervention.

Finanzielle Aufklärung wirkt

Im Rahmen des Experiments erhielten zufällig ausgewählte Mütter Informationen über die langfristigen finanziellen Folgen von Teilzeitarbeit. Die Forscherinnen wollten herausfinden, ob diese Informationen einen Einfluss auf ihr Arbeitspensum haben könnten. Es stellte sich heraus, dass Mütter, die zuvor die langfristigen Kosten von Teilzeitarbeit nicht kannten und mit diesen Informationen konfrontiert wurden, ein höheres Bewusstsein für ihre finanzielle Situation entwickelten. Die von den Forscherinnen gemessene Wirkung zeigt, dass etwa 30 % dieser Frauen ihre Arbeitszeit um einen halben Tag pro Woche erhöhten. Dies würde eine Verringerung der lebenslangen Einkommenseinbusse um 18 % und einer Erhöhung der Altersvorsorge um 15 % zur Folge haben.

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