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Wie kann eine einfache Massnahme wie Warmwassersparen zu unerwarteten und dauerhaften Vorteilen in anderen Bereichen unseres Lebens führen? Harald Mair, Senior Researcher am Department of Economics, und seine Co-Autoren untersuchten die Auswirkungen einer in der Schweiz durchgeführten Warmwasserspar-Initiative auf das Verhalten der Menschen.
Eine aktuelle Studie von Harald Mair und seinen Co-Autoren untersucht die unbeabsichtigten Folgen einer Massnahme zur Einsparung von Warmwasser in einem gross angelegten Feldversuch in der Schweiz. Obwohl die Intervention speziell auf den Warmwasserverbrauch abzielte, führte sie zu erheblichen Nebeneffekten, insbesondere zu einer 5,63%igen Verringerung des Energieverbrauchs der Raumheizung, die ein Jahr lang anhielt. Dieser Effekt hat erhebliche Auswirkungen auf die Wohlfahrt, da er zu beträchtlichen Einsparungen bei den Stromrechnungen führt und die externen Umweltauswirkungen verringert. Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, nicht zielgerichtete Verhaltensweisen bei der Bewertung der Gesamtwirksamkeit und der Wohlfahrtseffekte von Umweltmassnahmen zu berücksichtigen.
Eine einfache Verhaltensänderung kann vieles bewirken
Diese Studie ist eine weitere Ergänzung zur wachsenden Forschung im Bereich der Verhaltensforschung und wie diese zu anderen unerwarteten Veränderungen führen kann, insbesondere in der Umweltpolitik. Sie führt zu einer neuen Denkweise über Welleneffekte und konzentriert sich auf drei Haupttypen: Verhaltensweisen, die sich gegenseitig ergänzen, direkte Einflüsse auf ähnliche Handlungen und Veränderungen im Selbstverständnis der Menschen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese positiven Nebeneffekte die Wirksamkeit von Massnahmen erhöhen können, was den Befürchtungen über mögliche Nachteile entgegenwirkt. Das Papier schlägt vor, dass mehr Forschung notwendig ist, um zu verstehen, wann und wo diese Welleneffekte auftreten und wie sie den Gesamterfolg von Umweltmassnahmen beeinflussen.